Pete J. Pichler

SINGLES SAMMLUNG

Ich bastele hier noch! Diese Seite ist wie ein gutes Weinglas – sie wird laufend erweitert und perfektioniert. Schau bald wieder vorbei, es gibt bestimmt etwas Neues zu lachen... äh, zu sehen!

Eines Tages, da hat es auch mich erwischt. Ein digitaler Schwachsinnsanfall, der mich so richtig in den Griff bekam. Ich kam auf die (im Nachhinein absolut hirnrissige) Idee, mich von meinen treuen Schallplatten-Schätzen zu trennen. Ja, ich tat es wirklich, bei vollem Bewusstsein! Die treuen Begleiter meiner Kindheit und Jugend – fast alle verschwanden auf Nimmerwiedersehen aus meinem Leben. Als ob das nicht schon genug wäre, habe ich mich auch noch von meinen CDs getrennt und sie alle digitalisiert. 

Ob ich das auch einmal bereue? Eine Frage, die mich nachts manchmal wachhält, wenn der Router mal wieder spinnt und Spotify zickt. Doch die Geschichte nimmt eine Wendung! Nicht vor langer Zeit habe ich meine restlichen Schallplatten im Keller "wiederentdeckt". Und der sofort aufkeimende Gedanke: "Man könnte ja mal wieder so wie früher Musik hören!" wurde umgehend in die Tat umgesetzt. 

Und siehe da: Das Feuer war sofort wieder entfacht! Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, nur ohne peinliche Klamotten und schlechte Frisuren.

Im Moment sammle ich wieder wie ein Besessener! Am liebsten sind mir die 7"-Schallplatten vom Sun-Studio, purer Rock 'n' Roll aus den 50ern, kerniger Punkrock aus den 70ern und einiges aus den glorreichen 80er Jahren. Mein Plattenspieler glüht förmlich und der Klang, dieses warme, authentische Rauschen – unbezahlbar! 

Ich bin wieder ein glücklicher Mensch, umgeben von Vinyl und dem Wissen, dass manchmal die besten Dinge eben doch nicht digital sind.Tja, wer hätte gedacht, dass der Weg zurück zum Glück über einen staubigen Keller und eine Nadel führt?

Sun Studio

Ich bin süchtig nach Sun Studio Platten! Für mich ist jede Scheibe eine Zeitreise – ich höre Elvis, Johnny Cash und Jerry Lee Lewis, als wären sie direkt bei mir. Mein Wohnzimmer wird bald zur Sun Studio-Filiale, nur eine Jukebox fehlt noch!

Sun Studio: Wo der Rock 'n' Roll das Laufen lernte (und dabei ein bisschen stolperte) Stell dir vor: Memphis, 1950. Sam Phillips, ein Visionär mit einem Ohr für das Unerhörte, eröffnet sein Sun Studio in der Union Avenue 706. 

Damals wusste noch niemand, dass dieser unscheinbare Ort bald zur Wiege einer musikalischen Revolution werden würde. Man könnte sagen, hier wurde der Rock 'n' Roll nicht nur geboren, sondern auch liebevoll (und manchmal mit ein paar schiefen Tönen) grossgezogen. Bevor Elvis seine Hüften schwang und Johnny Cash den "Man in Black" gab, war Sun Studio schon die Anlaufstelle für musikalische Größen wie B.B. King. Man munkelt, B.B. hat dort so manches Blues-Riff gezaubert, dass selbst die Studiomikrofone ins Schwitzen kamen.

Eine Sternstunde der Musik (und der Zufälle)Und dann kam er: Elvis Presley. Ein junger Mann, der eigentlich nur ein Lied für seine Mutter aufnehmen wollte. Sam Phillips, der Fuchs, erkannte sofort, dass dieser Junge mehr hatte als nur eine nette Stimme – er hatte das gewisse Etwas, das die Welt noch nicht kannte. Und so begann die Legende. Vermutlich hat Elvis beim ersten Take noch etwas unbeholfen ins Mikrofon gesungen, aber Sam sah das Potenzial, auch wenn es vielleicht noch nach "Country mit 'nem Schuss Blues und 'ner Prise Hühnergegacker" klang.

Aber nicht nur Elvis, auch Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und viele andere Musik-Ikonen gaben sich hier die Klinke in die Hand. Es war ein wilder Mix aus Blues, Gospel und Country, der im Sun Studio zu dem brodelnden Gebräu wurde, das wir heute als Rock 'n' Roll kennen. Man kann sich gut vorstellen, wie Jerry Lee Lewis dort am Klavier saß und dachte: "Ich spiel jetzt einfach mal schneller und lauter als alle anderen!"